Das Problem mit dem Like-Button

Handelsexperten aus dem Mittelstand diskutieren auf der HIS-Tagung über neue Vermarktungskanäle und deren Herausforderungen

Pressemeldung der Firma ERCIS - European Research Center for Information Systems der Universität Münster

IT- und Organisationsverantwortliche sowie Entscheidungsträger aus dem Handel kamen am 27. und 28. Juni 2012 in Münster zusammen um über neue Möglichkeiten und Weiterentwicklungen zu disku-tieren. Thomas Hoeren, Professor für Informations-, Telekommunikations- und Medienrecht, stieg mit seinem Vortrag auf der diesjährigen HIS-Tagung auch direkt in eine aktuelle Problematik ein. Hoeren präsentierte den Teilnehmern die fünf „No-go’s“ für Unternehmen bei Facebook. Mit seinem Statement „Der Facebook Like-Button gehört zu den schlimmsten Rechtsverstößen im Online-Bereich“ machte er die mittelständischen Händler darauf aufmerksam, über die Konsequenzen der Einbindung solcher Buttons in die eigene Unternehmenswebseite nachzudenken. Um zumindest ein Problembewusstsein zu demonstrieren, sollten Unternehmen wenn überhaupt auf die modifizierten Buttons der Online-Angebots von heise.de zurückzugreifen, welche user-bezogene Informationen erst nach einem explizi-ten Klick übermitteln . Zum Abschluss gab der Professor seinen Zuhörern noch eine Hausaufgabe mit. Jeder solle nach seinem eigenen Namen googlen, um herauszufinden, welche Informationen im Inter-net zu finden sind.

Zuvor hatte der Gastgeber Prof. Dr. Jörg Becker vom European Research Center for Information Sys-tems an der Universität Münster die Tagung mit einem Vortrag über Geschäftsprozesse im Handel eröffnet. Becker kritisierte, dass der Handel zu viel Kreativität im Einkauf entfalte. Es wäre besser, wenn sich mehr Kreativität im Verkauf finden würde, zum Beispiel um das Preis- und Konditionssys-tem für Kunden stark zu vereinfachen. Der Professor für Wirtschaftsinformatik und Informationsmana-gement betonte dabei, dass, wer Prozesse verbessern will, diese vorher beschreiben muss.

Auch wenn die Kommunikation mit dem Kunden durch neue Medien verbessert wird, ist weniger manchmal auch mehr. Jörg Glaser vom Mittelstandsverbund ZGV wies daher in seinem Vortrag auf die Inflation der Kommunikationskanäle in den Handelsverbundgruppen hin. Um diese in Griff zu be-kommen, empfahl Glaser den Teilnehmern klare und einfache Kommunikationsregeln in Verbund-gruppen einzuführen. Kim Roether, Vorstand von INTERSPORT Deutschland, betrachtete die ge-genwärtigen Herausforderungen im Handel noch in einem ganz anderen Licht und zog einen tagesak-tuellen Vergleich: „IT-Projekte haben viel mit Fußball zu tun. Ein Spiel gewinnt man nicht in der 90. Minute, sondern über die gesamte Spielzeit.“ Roether betonte die zunehmend veränderte Rolle von Verbundgruppen und Franchisesystemen, die sich von einem Einkaufsverbund zu einem Systemver-bund weiterentwickeln müssten: „Der lokale Händler muss sich absolut auf die Zentrale verlassen können.“ Ziel sei es, den Mitgliedern aus der Zentrale heraus Arbeit abzunehmen, zum Beispiel in Form von E-Learning Angeboten, so dass diese sich um andere Dinge kümmern können. Bereits am Vortrag hatte Oliver Tackmann, IT- und Prozessverantwortlicher bei OBI, in die gleiche Kerbe ge-schlagen. Es sei durchaus legitim, dass bei IT-bezogenen Veränderungsprozessen in Verbundgruppen die Zentrale eine klare Richtung vorgibt, um lange Diskussionen zu vermeiden. In Bezug auf das Verhältnis der IT zu den Fachabteilungen merkte Tackmann im Rahmen des CIO-Panel an: „Der CIO muss sich auch trauen, die Fachabteilungen erst einmal einen Weg alleine gehen zu lassen.“ Später gebe es immer noch genügend Möglichkeiten zur Zusammenarbeit.

Seit 1997 hat sich die Tagung Handelsinformationssysteme (HIS-Tagung) als zentraler Treffpunkt und Informationsbörse für die IT- und Organisationsverantwortlichen aus dem Handel etabliert und zählt Entscheidungsträger aus Einkaufs- und Verbundgruppen und Franchisesystemen zu ihren Stammbe-suchern. Zum 16. Mal dient die HIS-Tagung als Plattform für Diskussionen zwischen Kollegen, sowie dem Austausch von Wissen mit Experten aus Praxis und Wissenschaft. Die HIS-Tagung wird vom European Research Center for Information Systems (ERCIS) der Universität Münster, dem EHI Retail Institute und ServiCon Service &Consult, einer Schwestergesellschaft des Mittelstandsverbunds ZGV, organisiert.

Die HIS-Tagung fand am 27. und 28. Juni 2012 auf dem Leonardo-Campus der Universität Münster statt. Detaillierte Informationen finden Sie auf der Tagungswebseite unterwww.his-tagung.de.



Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:
ERCIS - European Research Center for Information Systems der Universität Münster
Leonardo-Campus 3
48149 Münster
Telefon: +49 (251) 83-38100
Telefax: +49 (251) 83-38109
http://www.ercis.de

Ansprechpartner:
Katrin Bergener (E-Mail)
Veranstaltungsmanagement
+49 (251) 8338065

Das European Research Center for Information Systems (ERCIS) ist ein Verbund von herausragenden Wissenschaftlern, die gemeinsam im Bereich der Anwendungssystementwicklung und Organisationsgestaltung forschen. Dabei werden erstmalig in der deutschen Forschungslandschaft in einem institutionellen Rahmen Kernkompetenzen der Wirtschaftsinformatik mit Fragestellungen der Informatik, der Betriebswirtschaft und mit Spezialaspekten des Rechts verknüpft. Dies schafft eine ganzheitliche Sicht auf die betriebliche Anwendungssystem- und Organisationsgestaltung. Das Land Nordrhein-Westfalen hat das ERCIS initiiert und auf Grund der qualitativ hochwertigen Forschung an die Wirtschaftsinformatik der Universität Münster vergeben. Die Ausnahmestellung der dortigen Wirtschaftsinformatik und Betriebswirtschaftslehre wird u. a. durch die jährlichen Universitätsrankings bestätigt. www.ercis.de


Weiterführende Links

Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die Huber Verlag für Neue Medien GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die Huber Verlag für Neue Medien GmbH gestattet.