Berufsausbildungsausschuss der IHK Bonn/Rhein-Sieg tagt in Brüssel
Die 177. Sitzung des Berufsbildungsausschusses der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg hat in der DIHK-Vertretung in Brüssel stattgefunden. Die 36 Teilnehmer unter dem Ausschussvorsitzenden Ingo Degenhardt (DGB Bonn) verabschiedeten Gerhard Dohlen, Schulleiter des Heinrich-Hertz-Europakollegs der Stadt Bonn und Sprecher der regionalen Berufskollegs, in den wohlverdienten Ruhestand. „Das duale System ist d a s Berufsausbildungssystem und Kern der deutschen Berufsausbildung“, sagte Dohlen. Es müsse zukunftsfest gemacht werden, wobei die überbetriebliche Ausbildung kein Übergewicht erhalten dürfte. Mit der Einführung des Ganztagsunterrichts 2017 solle die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen erhalten werden. Degenhardt dankte Dohlen und bezeichnete ihn als „Fels in der Brandung für das Thema berufliche Bildung und den Berufsbildungsausschuss“. IHK-Geschäftsführer Jürgen Hindenberg würdigte Dohlen als prägende Persönlichkeit für den regionalen Ausbildungsmarkt und stellte u. a. seine Verdienste beim gemeinsamen Übergangsmanagement und dem Abbau der Warteschleifen heraus.
Manfred Kusserow, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg, ging auf den stabilen Ausbildungsmarkt in der Region ein. Während die Bewerberzahlen um fünf Prozent rückläufig seien, seien die gemeldeten Ausbildungsstellen auf Vorjahrsniveau. Die Region habe sich aber gegenüber dem Land NRW verpflichtet, 100 zusätzliche Stellen bereit zu stellen. Er ging ferner auf die assistierte Ausbildung zur beruflichen Integration junger Menschen ein, die Bewerber und Betriebe langfristig unterstützen könnte. Mit Barbara Fabian, Referatsleiterin EU-Bildungspolitik beim DIHK in Brüssel, diskutierte der Ausschuss über eine „Europäische Ausbildungsallianz gegen Jugendarbeitslosigkeit“, die in Riga beim EU-Gipfel verabschiedet werden soll. Das duale Ausbildungssystem könne langfristig dazu beitragen, die hohe Jugendarbeitslosigkeit in Europa abzubauen.
Mit dem Europaabgeordneten Axel Voss tauschten sich die Teilnehmer im Europaparlament über TTIP, aber auch über die Digitalisierung von Wirtschaft und Bildung aus. „Wir brauchen mehr Wirtschaft, Digitales und Europa in der Bildung“, so Voss. Schließlich folgte eine Diskussion in der NRW-Landesvertretung in Brüssel mit Klaus Müller über Arbeitsmarktpolitik, Soziales und Berufliche Bildung in Europa.
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