Industrie 4.0 für den Mittelstand – Wirtschaft und Wissenschaft diskutieren Digitalisierung der Produktion

Pressemeldung der Firma Regio Augsburg Wirtschaft GmbH

Die vierte Auflage des Augsburger Technologietransferkongresses widmete sich dem Schlagwort „Industrie 4.0“. Rund 180 Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik kamen auf Einladung der Regio Augsburg Wirtschaft GmbH und des TEA-Netzwerkes zum Kongress, der in Kooperation mit der IHK Schwaben durchgeführt wurde, um sich über die Chancen und Herausforderungen dieser neuen industriellen Entwicklung zu informieren und auszutauschen. Nach einem Vormittag mit namhaften Keynote-Referenten aus Wissenschaft und Wirtschaft, darunter Prof. Dr. Dr. h.c. Manfred Broy, der künftige Präsident des Zentrums Digitalisierung.Bayern, verteilten sich die Teilnehmer am Nachmittag jeweils auf zwei von sechs Foren.

Neue Stufe der industriellen Revolution

Wie Dr. Hartmut Wurster, stellvertretender Präsident der IHK Schwaben, in seiner Begrüßung betonte, sei die Digitalisierung aller Branchen wohl die derzeit wichtigste Herausforderung für Wirtschaft und Wissenschaft. Mit dem Augsburg Innovationspark als Kristallisationspunkt für Industrie 4.0 hätte der Wirtschaftsraum Augsburg allerdings die besten Vorrausetzungen, sich in Bayern, wenn nicht sogar in Deutschland, ganz vorne zu platzieren. Landrat Dr. Klaus Metzger dankte als Vertreter der Regio Augsburg Wirtschaft im Anschluss allen mittelständischen Unternehmen für ihr Engagement, von dem der Wirtschaftsraum Augsburg in unglaublichem Maß profitiere, und das Anlass zur Hoffnung gebe, dass so auch den Herausforderungen von Industrie 4.0 gut begegnet werden könne.

Als erster Hauptredner betrat Prof. Dr. Dr. h.c. Manfred Broy vom Lehrstuhl für Software & Systems Engineering der TU München die Bühne. Als einer der Ersten in Deutschland hat Broy den Begriff „Industrie 4.0“ mit geprägt. Durch den exponentiellen Leistungszuwachs in der IT sei nicht nur die Schnelligkeit der Verbreitung der Digitalisierung zu erklären, sondern auch die kontinuierliche Durchdringung sämtlicher Lebensbereiche. Die reale und die virtuelle Welt wachsen dadurch immer mehr zusammen. So sei das „Internet der Dinge“ ein wesentlicher Bestandteil der fortschreitenden Digitalisierung. Künftig wird jedes Gerät eine eigene IP-Adresse besitzen. Das betrifft sowohl Herde und Kühlschränke im privaten Bereich, als auch Maschinenanlagen und Produktionsprozesse im industriellen Kontext. „Die Software ist dabei der Klebstoff, der alles zusammenhält“, so Broy. Diese flächendeckende Digitalisierung besitzt laut dem Professor Auswirkungen auf den gesamten Produktlebenszyklus, von der Entwicklung bis zur Entsorgung. Für mittelständische Unternehmen seien seiner Einschätzung nach unter anderem der Aufbau flexibler, kooperativer Wertschöpfungsketten sowie die Einführung horizontaler und vertikaler Wertschöpfungsnetze wichtig. Im Automobil- sowie im Maschinen- und Anlagenbereich sei Deutschland nach wie vor sehr stark. In anderen Bereichen wie der Telekommunikationsbranche oder bei Anwendersoftware werde die Bundesrepublik längst von Asien und den USA abgehängt, so die Einschätzung von Broy. Wichtig für die Zukunft sei daher vor allem auch eine intensive Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Zudem gab Broy den Ratschlag, die Ausbildung mit Blick auf die „neue Welle der industriellen Revolution“ umzustellen. „Das Entscheidende ist es, die Software zu beherrschen“, so ist sich der Professor in seinem Fazit sicher.

Informatik stärken

Danach trat Dr. Christian Schlögel, Chief Technology Officer der KUKA Group, vor die Kongressteilnehmer. „Wir müssen Gas geben“, appellierte er an die Zuhörer mit Blick auf die vielen aufstrebenden asiatischen und amerikanischen Unternehmen. Roboter seien ein zukunftsweisendes Feld, das nach seiner Einschätzung einer der Haupttreiber der weiteren Industrialisierung sein werde. Vor allem die Mensch-Roboter-Kollaborationen würden immer wichtiger werden und eröffneten zahlreiche neue Möglichkeiten für Unternehmen. Er bestätigte die Einschätzung von Prof. Broy, dass Produkte und Produktionsmittel immer softwarezentrierter werden, auch in der Robotik. Neben diesen Cyber Physical Systems (Verbund informatischer, softwaretechnischer Komponenten mit mechanischen und elektronischen Teilen) seien beispielsweise die Konnektivität, digitale Prozessketten und wandlungsfähige Produktionssysteme weitere Handlungsfelder im Spannungsfeld Industrie 4.0. Mit Blick auf die zukünftigen Anforderungen in diesem Bereich und den aktuellen Fachkräftemangel forderte er deshalb, das Fach Informatik im Bildungssystem wesentlich stärker zu fördern, um in Deutschland auch in einigen Jahren noch wettbewerbsfähig zu bleiben.

Nach diesen Vorträgen zum Stichwort Industrie 4.0 standen den Kongressbesuchern am Nachmittag verschiedene Foren offen, die sich mit speziellen Aspekten des Themas auseinandersetzten, beispielsweise Datensicherheit, Förderprogrammen und Rechtlichem oder Leichtbauanwendungen durch Additive Fertigung und CFK. Andreas Thiel, Geschäftsführer der Regio Augsburg Wirtschaft GmbH, zeigte sich am Ende der Veranstaltung sehr zufrieden: “ Alles hat reibungslos funktioniert. Wir freuen uns, dass viele Teilnehmer unserem ausgewählten Kongressthema einen ganzen Tag gewidmet haben. Das zeigt uns, dass Industrie 4.0 im Wirtschaftsraum Augsburg angekommen ist und wir mit unserer Schwerpunktsetzung richtig lagen.“ Er hofft, dass auch der Augsburg Innovationspark und das Technologiezentrum Augsburg als künftige Angebote im Kontext Industrie 4.0 gut angenommen werden.

Stimmen zur Veranstaltung:

„Der Transferkongress in Augsburg hat sich in den letzten vier Jahren für uns zu einer der wichtigsten Netzwerkveranstaltungen in der Region entwickelt. Vor allem die Mischung macht’s – Forschungseinrichtungen, Dienstleister, Verbände und Unternehmen in Kombination mit erstklassigen Informations- und Diskussionsforen findet man in vergleichbarer Form so schnell nicht wieder.“

(Dr.-Ing. Stephan Ertl, BENEFIT Unternehmensentwicklung GmbH)

„Die Veranstaltung war super organisiert, alles hat wunderbar funktioniert. Wir finden es sehr wichtig, dass der Kontakt zu regionalen Firmen besteht und man hier auf dem Kongress immer in einen informativen Austausch kommt. Das bringt auch die Region enorm voran.“

(Matthias Steinbusch, Voxeljet AG)

„Mir ist auf dem Kongress in den Fachvorträgen und im Austausch mit den Experten sehr deutlich geworden, welche enorme Bedeutung und auch Chance das Thema „Industrie 4.0″ für unsere Produktionsunternehmen darstellt. Wir werden das Thema auch im Technologiezentrum Augsburg forciert weiterbegleiten!“

(Dipl. oec. Wolfgang Hehl Geschäftsführer, Augsburg Innovationspark GmbH)

„Als Kooperationspartner des 4. TEA-Kongresses ist es uns ein Anliegen, mit der Veranstaltung für das Thema „Industrie 4.0″ zu sensibilisieren und den Unternehmen und Forschungseinrichtungen in Schwaben eine Dialogplattform zu bieten. Der Kongress hat eindrucksvoll gezeigt, dass viele Unternehmen bereits konkrete Ansätze erproben, und sich intensiv im Erfahrungsaustausch zwischen Wirtschaft und Wissenschaft mit den Chancen und Herausforderungen der digitalisierten Wirtschaft auseinandersetzen.“

(Dr. Hartmut Wurster, stellvertretender Präsident der IHK Schwaben)

„Es waren wieder sehr informative und lebhafte Vorträge, die spannende Einblicke hinter den Begriff „Industrie 4.0″ gegeben haben. Auch die Foren am Nachmittag waren sehr gut moderiert und es wurden interessante Fragen diskutiert.“

(Dr. Bertram Rapp, Patentanwälte Charrier Rapp & Liebau)



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Die Regio Augsburg Wirtschaft GmbH ist aktiv in den Bereichen Regionalmarketing und Regionalmanagement für den Wirtschaftsraum Augsburg. Themenschwerpunkte sind A³ Standortmarketing, Fachkräftesicherung, Technologietransfer, Nachhaltigkeit, Unternehmernetzwerke und Stärkung regionaler Identität. Die Gesellschafter sind Stadt Augsburg, Landkreis Augsburg und Landkreis Aichach-Friedberg. Weitere Informationen zur Gesellschaft finden Sie unter www.regio-augsburg-wirtschaft.de.


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