Lokaler Handel gegen globale, digitale Unternehmen – David gegen Goliath?

Pressemeldung der Firma ERCIS - European Research Center for Information Systems der Universität Münster

Am ersten Tag der diesjährigen Tagung Handelsinformationssysteme (HIS) in Münster widmeten sich die IT- und Organisationsverantwortlichen aus dem Handel gemeinsam mit den Experten aus der Wis-senschaft einem Thema, das viele schon seit langem umtreibt: Was haben die lokalen Händler eigent-lich den Versandriesen entgegenzusetzen? Wenn ich alles online kaufen kann und es umgehend bis zur Haustür geliefert wird, warum sollte ich in den SuperBioMarkt, zu BabyOne oder zu Stroetmann fahren? Haben die lokalen Händler einen „Heimvorteil“? Und falls ja, wie lässt er sich auch dauerhaft halten oder sogar ausbauen? Oder springen die lokalen Händler auf den digitalen Zug auf? Das sind einige der Fragen, die Michael Radau (SuperBioMarkt), Wilhelm Weischer (BabyOne) und Dr. David Schüppler (L. Stroetmann Lebensmittel), gemeinsam mit Dr. Ludwig Veltmann (DER MITTELSTANDS-VERBUND – ZGV e.V.), Marco Atzberger (EHI Retail Institute) und Prof. Jörg Becker (ERCIS, WWU Münster) auf dem CIO-Panel im Rahmen der HIS-Tagung aktuell diskutierten.

Wilhelm Weischer brachte auch direkt pragmatisch zum Ausdruck, wie Babyone als Franchise-Anbieter seinen Internetauftritt nutzt. „Wir haben 7 Mio. Besucher auf einem Internetshop, der eigentlich gar nichts bietet.“ Neben einem kleinen Ausschnitt des Gesamtsortiments geht es bei Babyone viel mehr darum, den Kunden über Standorte, Öffnungszeiten und Aktionen der lokalen Märkte zu informieren. Dies soll in Zukunft mit einer neuen technologischen Basis sogar noch besser ausgebaut werden, um die lokalen Märkte mit ihrem Angebot auch online zu unterstützen. Hier tritt also die Online-Welt gar nicht in Konkurrenz zum lokalen Markt, es geht vielmehr um eine gute Zusammenführung der beiden Welten, so Wilhelm Weischer. Auch der Lebensmittelhandel sieht keine Probleme im Onlinegeschäft. “Wir robben uns langsam an den Onlinemarkt heran. Eine Revolution sehe ich aber in absehbarer Zeit noch nicht,“ lautet die Einschätzung von David Schüppler. Auch Michael Radau vom SuperBioMarkt sieht den Lebensmittelhandel noch nicht komplett online und erwartet stattdessen für die Zukunft „pfiffige Lösungen“ für den zunehmenden ländlichen Leerstand von Ladenlokalen. Darüber hinaus brachte er es bereit in seinem Vortrag am Nachmittag auf den Punkt und sprach von seiner Überzeu-gung, „dass die Bereitschaft der Konsumenten, für Qualität zu zahlen, förderbar ist.“ Dieser Meinung sind laut Ludwig Veltmann auch die Verbundgruppen. Eine aktuelle „Buy local“-Initiative zeigt auch hier, dass Regionalität ein zunehmender Kundenwunsch ist, den die lokalen Händler erkannt haben und den sie auch besser als die Internethändler bedienen können. Auf die von Jörg Becker ins Spiel gebrachte Preissensibilität als entscheidendem Faktor können Händler erfolgreich reagieren, indem sie für den Kunden authentisch und transparent sind und die zunehmende Sensibilisierung für ökolo-gisches Bewusstsein der Kunden bedienen können.

Neben dem spannenden Thema „lokal vs. digital?“ kamen aber natürlich auch andere IT-Trendthemen nicht zu kurz. Der derzeit enorm präsente Bedarf nach IT-Sicherheit war Gegenstand des Vortrags von Prof. Dr. Rainer Böhme, IT-Security-Experte der Universität Innsbruck. Er referierte über Sicherheits-management in Zahlungssystemen.

Die Tagung Handelsinformationssysteme (HIS-Tagung) findet am 10. und 11. Juni 2015 auf dem Le-onardo-Campus der Universität Münster statt. Seit 1997 hat sich die Tagung als zentraler Treffpunkt und Informationsbörse für die IT- und Organisationsverantwortlichen aus dem Handel etabliert und zählt Entscheidungsträger aus Einkaufs- und Verbundgruppen zu ihren Stammbesuchern. Detaillierte Informationen finden Sie auf der Tagungswebseite unter www.his-tagung.de.



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Dateianlagen:
    • CIO Panel auf der HIS 2015
Das European Research Center for Information Systems (ERCIS) ist ein Verbund von herausragenden Wissenschaftlern, die gemeinsam im Bereich der Anwendungssystementwicklung und Organisationsgestaltung forschen. Dabei werden erstmalig in der deutschen Forschungslandschaft in einem institutionellen Rahmen Kernkompetenzen der Wirtschaftsinformatik mit Fragestellungen der Informatik, der Betriebswirtschaft und mit Spezialaspekten des Rechts verknüpft. Dies schafft eine ganzheitliche Sicht auf die betriebliche Anwendungssystem- und Organisationsgestaltung. Das Land Nordrhein-Westfalen hat das ERCIS initiiert und auf Grund der qualitativ hochwertigen Forschung an die Wirtschaftsinformatik der Universität Münster vergeben. Die Ausnahmestellung der dortigen Wirtschaftsinformatik und Betriebswirtschaftslehre wird u. a. durch die jährlichen Universitätsrankings bestätigt. www.ercis.de


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