didacta-Bildungsbotschafterin 2012: Dr. Christine Bergmann

didacta - die Bildungsmesse (14. bis 18. Februar 2012 in Hannover)

Pressemeldung der Firma Deutsche Messe AG - Hannover

„Der sexuelle Missbrauch von Kindern ist eines der am meisten totgeschwiegenen Themen unserer Gesellschaft. Wie spricht man über etwas, das für so viele von uns unvorstellbar ist?“ Cornelia Funke, Schriftstellerin

Viele tausend Betroffene fassten dennoch Mut und wendeten sich mit ihren Schicksalen an Dr. Christine Bergmann. Im Zuge der großen Missbrauchsskandale an der Odenwaldschule und dem Canisius-Kolleg war die ehemalige Bundesfamilienministerin im März 2010 von der Bundesregierung in das Amt der Unabhängigen Beauftragten zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs berufen worden. 18 Monate später beendete sie ihre offizielle Tätigkeit. In dieser Zeit erreichten sie rund 3 000 Briefe von Opfern, die sie alle gelesen hat. 19 000 Anrufe gingen bei ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein. So erhielten sie einen tiefen Einblick in das Seelenleben der Betroffenen, lernten ihre Ängste und Hoffnungen kennen. Der daraus entstandene Abschlussbericht ihrer Arbeit formuliert konkrete Forderungen an die Politik.

Nach der Vorstellung dieses Berichts und der Diskussion ihrer Empfehlungen am Runden Tisch „Sexueller Kindesmissbrauch“ sei ihr Auftrag abgearbeitet, sagte Dr. Christine Bergmann bei ihrer Verabschiedung Ende Oktober. „Jetzt muss die Politik handeln“. Ihre Arbeit sei nur der erste Schritt gewesen – ein ungemein wichtiger erster Schritt.

Ihr außergewöhnliches Engagement gegen den Missbrauch an Kindern würdigt der Didacta Verband der Bildungswirtschaft mit der Ehrung als didacta Bildungsbotschafterin 2012.



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